Hitchcock castet Caissa – Thriller am letzten Spieltag der ersten Rheinhessenliga

Wie würde sich das Drehbuch eines Schachspiels gestalten, bei dem Alfred Hitchcock Regie führt?

In der weiblichen Hauptrolle würde er wohl Caissa casten. Für die Handlung die Schachbären des Schach-Guru Matthias (alias erste Mannschaft der Schachfreunde Heimersheim) und als Gegner die Ritter der Landskrone aus Oppenheim.

Der Plot wäre der letzte Spieltag in der Abstiegsrunde der ersten Rheinhessenliga, an welchem die beiden letztplatzierten gegeneinander antraten. Wobei es für die tapfer kämpfenden Ritter aus Landskrone nur noch um die Ehre ging, so hatten die Schachbären aus Heimersheim noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt. Lagen sie doch mit einem Mannschafts- und einem Brettpunkt hinter der TSG Bretzenheim. Ein Sieg oder Unentschieden mussten her und Bretzenheim entsprechend hoch verlieren. So weit die Theorie…

An den Brettern entbrannte ein harter Kampf. Trotz des gesicherten Abstiegs im Rücken kämpften die Landskroner als sei Caissa höchstpersönlich ihre Trainerin. Harry bekam das an Brett 8 als erster zu spüren. 0:1 aus Sicht der Heimersheimer.

Ralph an Brett 4 Remis. 0,5:1,5

Helge alias “Zertrümmerer” zerstörte an Brett 1 die gegnerische Stadtmauer und fuhr den ersten Sieg ein. 1,5:1,5

Jochen brachte an Brett 5 den gegnerischen Bergfried zum Einsturz. 2,5:1,5

Klaus Peter verlor an Brett 3. 2,5:2,5

Alle Spieler spürten die sanfte Berührung von Caissa, die unsichtbar und wie ein leichter Windhauch durch die Hallen des Dienheimer Rathauses streifte. Dramatik pur. Das Ergebnis zwischen Ingelheim und Bretzenheim war noch nicht bekannt. Wir alle hofften, dass auch die Ingelheimer am letzten Spieltag noch einmal alles für die Ehre gaben. Bei unserem Gegner aus Landskrone wäre uns allerdings etwas weniger Gegenwehr lieber gewesen.

Walter verliert an Brett 6. 2,5:3,5

Schach-Guru Matthias hatte ausnahmsweise einmal die bessere Zeit. Sein Gegner war wohl von seiner Lockenpracht so abgelenkt, dass er in übelste Zeitnot kam, diese noch tapfer kämpfend überstand, sich dann aber leider nur noch in ein verlorenes Endspiel retten konnte. In diesem Moment hätte Hitchcock wohl mit der Kamera eine Nahaufnahme der ob der Spannung weinenden Caissa gemacht 🙂 3,5:3,5

Die Spannungskurve hatte nun ihren Höhepunkt erreicht. An Brett 7 hatte Alfred unseren Ritter Carsten aufgestellt, der 30 Jahre lang in einem Verließ in Kasachstan schmachtete, bevor ihn die Schachbären für diesen alles entscheidenden Schachkampf befreiten. Beide Recken kämpften bis zum Muskelversagen. Als sie die Schwerter keinen Zentimeter mehr heben konnten, einigte man sich auf ein Unentschieden.

4:4

Die Schachbären waren niedergeschlagen. Sie hatten alles gegeben, konnten aber keinen Sieg erringen. In dem Bewusstsein des sicheren Abstiegs fuhr man geknickt nach Hause. Doch Hitchcock wäre nicht Hitchcock und Caissa nicht Caissa, wenn das schon alles gewesen wäre. Bretzenheim verlor gegen Ingelheim mit 5:3. Dies bedeutete den Klassenerhalt mit einem halben Brettpunkt Vorsprung für die punktgleichen Heimersheimer.

In einer von Schicksalsschlägen geprägten Saison hatten wir am Ende noch das fast unmögliche geschafft. Nicht zu vergessen der fantastische Meistertitel unserer Zweiten.

Mit diesen tollen Saisonergebnissen werden die Schachbären demnächst in alter Tradition ein großen Fest abhalten. Selbstverständlich sind dann auch die Caissa und der Alfred eingeladen, welche beide ja bekanntlich aus Heimersheim kommen sollen.

Bleibt gesund,

Eure Schachbären aus Heimersheim

Spiel	MNr	Mannschaft	MNr	Mannschaft	DWZ	DWZ	Erg.	Erg.	Route
1	4	SC Landskrone   II	2	Sfr.Heimersheim	1583	1752	4	4
2·	3	TSG Bretzenheim/ZMO	1	Multatuli Ingelheim	1656	1639	3	5

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Quelle Ergebnisdienst SBRP