Heimersheimer Chronik

Kurzes zur Geschichte von Heimersheim

Das Weindorf Heimersheim geht auf fränkischen Ursprung zurück. Obwohl schon von alters her Siedlungsgebiet, wie Funde von Wohngruben mit entsprechenden Werkzeugen aus der Steinzeit und Funde aus keltischer Zeit und später Römerzeit bezeugen, war das eigentlich Prägende die Besiedlung durch die Franken im fünften und sechsten Jahrhundert nach der Völkerwanderung.Den Forschungen zu Folge wurde verdienten Kriegern Land zur Bewirtschaftung zugewiesen. Der Name Heimersheim geht auf einen solchen fränkischen Krieger mit Namen Heimrado zurück. Aus zunächst Heimradosheim wurde im Laufe der Jahrhunderte Heimersheim.Der alte Ortskern entspricht noch heute dem Grundtyp der fränkischen Siedlung. In einer Hangmulde an einem Bachlauf als Gassendorf angelegt mit seinen sogenannten fränkischen Hofreiten, ein großer Hof rundum von Wirtschaftsgebäuden, Wohnhaus und dem Hoftor (heute noch Fränkisches Hoftor genannt), eingeschlossen.Erstmalig erwähnt wird Heimersheim in einer Schenkungsurkunde über Landbesitz, u.a. auch Weinberge, an das Kloster Lorsch im Jahre 771 n. Christus zur Zeit Karls des Großen.

Heimersheim aktuell

In Heimersheim, im Herzen von Rheinhessen gelegen, seit 1972 Stadtteil von Alzey, konnte sich das charakteristische Flair eines Weindorfes bewahren bzw. weiterentwickeln. Angeschmiegt am ausgedehnten Südhang der Weinlage Sonnenberg bietet der Ort für jeden Betrachter einen idyllischen Eindruck. Gut angebunden an zwei Autobahnen ist er aus allen Richtungen leicht erreichbar. Heute zählt der Ort etwa 870 Einwohner. Bei einer Gesamtgemarkungsfläche von 630 ha sind 155 ha mit Reben – weiß und rot – bepflanzt. 17 landwirtschaftliche Vollerwerbs- und 19 Nebenerwerbsbetriebe bauen den kostbaren Rebensaft an. Ein reges Vereinsleben sorgt dabei für eine intakte Dorfgemeinschaft.Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts begann man im Dorfbereich mit gemeindlichen und privaten Verschönerungsmaßnahmen. Grünflächen, Rosen- und Weinstöcke an den Häuserfassaden und Straßenüberspannungen mit Weinstöcken zieren das Ortsbild. Im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden erreichte Heimersheim Bronze- und Silberplaketten auf Landesebene. Zweifellos Höhepunkte waren die Auszeichnungen 1979 in Gold auf Landes- und sogar Bundesebene. Seit dem Jahr 1998 beteiligt sich Heimersheim mit gutem Erfolg am Wettbewerb Schönstes Weindorf – wobei es im Jahre 2002 endlich gelang diese Auszeichnung zu erringen. Ein schön gestaltetes Schild aus Holz ziert seitdem den Ortseingang.

Ein Rundgang durch Heimersheim

Am Informationsstand auf dem Freien Platz vor dem ehemaligen Wasserhaus kann sich der Besucher anhand eines Ortsplanes einen guten Überblick verschaffen.In der Dorfmitte, gleich neben dem alten Schulhaus, dem Spiellokal der Schachfreunde Heimersheim, steht die im Jahre 1727 erbaute evangelische Kirche. In ihr erklingt die von den berühmten Gebrüder Stumm gebaute Orgel. Nach der in den Jahren 1998/1999 durchgeführten umfangreichen Restaurierung konnte das schöne und wertvolle Instrument in einem feierlichen Konzert wieder seiner Bestimmung übergeben werden.Gleich aus welcher Richtung man Heimersheim durchläuft – an der inmitten einer uralten Wehrmauer stehenden katholischen Pfarrkirche St. Mauritius kommt keiner vorbei. Die in der Spätgotik um 1479 entstandene Dorfkirche wurde in der Barockzeit um 1729 tiefgreifend umgebaut; das Langhaus wurde neu gestaltet, während Turm (um 1522 erbaut) und Chor weitgehend unverändert im gotischen Zustand blieben. In den Jahren 1995 bis 1997 wurde das Gotteshaus einer umfassenden Renovierung unterzogen. In seinem neuen Glanz entspricht es dem Zustand, wie er nach der barocken Umbauphase war.Im alten Ortskern fallen auf dem Rundgang die vielen noch typischen Fränkischen Tore (weit über 20) an den Bauern- und Winzerhöfen auf.

Im Dorf gibt es einen Kindergarten, die Grundschule wurde in den 70er Jahren in die Nachbargemeinde Weinheim verlegt. Die ehemalige Schule mit dem romantischen Schulhof dient heute den Heimersheimern als Begegnungsstätte, in der Feste gefeiert werden und die Vereine ihre ständigen Veranstaltungen abhalten.In der Straße Im Woog ist die Gaststätte Sonnenberger Hof, deren Gastraum nach einer aufwendigen Renovierung aus einem Kreuzgewölbekuhstall entstanden ist, wie er in Rheinhessen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vielfach gebaut wurde.Unweit der Gaststätte ist ein schönes altes Fachwerkgebäude erhalten, das zur ehemaligen Ziegelei (aus dem 18. Jahrhundert stammend) gehörte und heute einem Winzer unter anderem als urige Weinprobierstube dient.Einen wunderschönen Ausblick auf das Dorf und seine Umgebung gewinnt man vom Weinlehrpfad herab. Vom Freien Platz aus geht es durch das Küfergässchen hinauf in die größte zusammenhängende Weinlage Sonnenberg, wo entlang des Weges Informationstafeln zu den einzelnen Rebsorten angebracht sind.