Heimersheim in den Ligen im Einsatz

2:6 bei den Schachfreunden

Locker aufspielen beim designierten Aufsteiger – mit dieser Maßgabe führte Werner Norheimer seine Mannen zur dritten Mannschaft der Mainzer Schachfreunde. Diese waren erwartungsgemäß haushoher Favorit, zumal Heimersheim II durch einige Absagen Verstärkung aus der dritten Mannschaft benötigte. Magnus Schworm sprang dankenswerterweise kurzfristig ein.

Von Anfang an dominierten die Gastgeber das Geschehen und konnten den einen oder anderen materiellen Vorteil für sich verbuchen. Julian Maus nahm einen gebotenen Bauern auf a2 an, musste jedoch etliche Tempi in den Rückzug seiner Dame investieren. Den Entwicklungsvorsprung nutzte sein Gegenüber direkt zu einem Angriff, den Julian nie mehr richtig loswurde. 2:0 nach 90 Minuten, denn auch Magnus musste die Waffen strecken, nachdem er sich solide aufgebaut hatte, in taktischen Verwicklungen jedoch den Kürzeren zog.

Der nächste Doppelschlag gelang den Mainzern etwa eine Stunde später: Jochen Thorn hatte sich am Spitzenbrett eine aussichtsreiche Stellung erarbeitet und verfolgte auch den richtigen Plan. Einzig bei der konsequenten Verfolgung des Plans haperte es, so dass sein Gegner die Initiative übernahm und zum Erfolg führte. Timo Büdenbender war wohl schachlich mit dem falschen Fuß aufgestanden. Ab der Eröffnung brachte er keinen Fuß aufs Brett, verlor früh einen Zentralbauern und gab nach Figurenverlust im 20.Zug auf.

Soweit die frühen Niederlagen, doch an den anderen Brettern gelang mehr Widerstand! Vorreiter war Werner Norheimer, dessen Partie schon früh gut aussah. Im Schwerfiguren-Endspiel (mit Mittelspielcharakter) sammelte er Bauer um Bauer ein. Nach dem Abtausch der Schwerfiguren ließ sich sein Gegner den Rest nicht mehr zeigen. Ein Phänomen spielte sich bei Rainer Stork und Udo Michel ab: Zwischenzeitlich verlorene Figuren wurden zurückgewonnen! Rainer bekam so ein Remisangebot, das er auch annahm.

Gerechtfertig war das Remis beim Stande von 1:4 durch die Entwicklung bei Frank Leonhard. Dieser hatte seinerseits eine Punkteteilung abgelehnt und startete in ein äußerst aussichtsreiches Endspiel. Leider bugsierte er seinen aktiven Springer nach und nach aus dem Spiel, bis er am Rand vom gegnerischen Läufer dominiert war. So wandelte sich das Endspiel in einen ganzen Punkt für die Mainzer.

Die Partie des Tages lieferte Udo an Brett 3. Nach dem spektakulären Rückgewinn der Figur wehrte er einen drohenden Angriff mittels Qualitätsopfer ab. Es entstand ein Endspiel mit aktivem Springer + freier Mehrbauer gegen Turm bei zahlreichen Bauern und ohne freie Linie. Am Königsflügel bildete Udo einen weiteren Freibauern, mit dem er losmarschierte. Wohlgemerkt in der zweiten Zeitnotphase mit zunächst 5 vs. 15 Minuten und etwas später 1 vs. 5 Minuten! Beidseitig korrekt gespielt oder nicht – am Ende stand der Heimersheimer auf Gewinn und des Gegners Blättchen fiel… einige Züge später endete auch Udos Bedenkzeit und die Partie endete mit einem halben Punkt für jeden. Sie hätten beide den ganzen Zähler verdient gehabt!

Fazit: 2:6, ein Spiel bis 16 Uhr und schöner Sonnenschein in Mainz. Und jede Menge zu lernen! Einmal darf sich die Truppe noch austoben, dann ist die Saison auch schon wieder vorbei.

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