Die moderne Schachpartie
Siegbert Tarrasch

EUR 24,54
Kunstleder Einband (1991) Olms Edition AG;
ISBN: 3283000344

Rezension von Frank Müßig
(Schachfreunde Heimersheim)

Perle der Schachliteratur

Die moderne Schachpartie ist eine Sammlung von mehr als zweihundert Meisterpartien, die in der ersten
Dekade des zwanzigsten Jahrhunderts gespielt – und vom Verfasser kritisch kommentiert wurden. Für alle schachhistorisch interessierten Leser ist dieses Buch eine Fundgrube. Für alle, die ihre Spielstärke im Schach verbessern wollen, ist dieses Werk ein ausgezeichnetes Lehrbuch.

Siegbert Tarrasch, geboren am 5. März 1862 in Breslau, war in der Zeit um die Jahrhundertwende einer der stärksten Schachpieler der Welt. Zweimal, 1908 und 1916, kämpfte er gegen seinen Erzrivalen Emanuel Lasker um die Weltmeisterschaft.

Sein tiefgründiges Spielverständnis und seine daraus abgeleiteten Lehren waren für Generationen von Schachspielern von großer Bedeutung und sind es bis heute.

In den zwanziger Jahren wurden einige seiner Theorien von den Hypermodernen”, allen voran Aron Nimzowitsch, in Zweifel gezogen. Die sowjetische Schachschule, die sich auf ihren eigenen Nationalhelden
und Schachpionier, Michael Tschigorin, berief, leugnete lange Zeit nach dem zweiten Weltkrieg die Bedeutung des deutschen Siegbert Tarrasch für die Entwicklung des Schachs.

Mit dem Namen Tarrasch brachte man hauptsächlich die nach ihm benannte Verteidigung des Damengambits in Verbindung, die unbestritten bis heute bei den meisten Schachspielern keinen guten Ruf
genießt. Dessen ungeachtet bedienten sich zwei zeitgenössische Weltmeister dieser Verteidigung mit großem Erfolg.

Die hypermoderne Schule hat die Theorien Tarraschs zweifellos ergänzt und teils präzisiert aber nicht widerlegen können.

Die Moderne Schachpartie bildet zusammen mit den “Dreihundert Schachpartien” das literarische
Hauptwerk Tarraschs. In der riesigen Flut von qualitativ minderwertigen Neuerscheinungen ist die Moderne Schachpartie eines der schönsten und wertvollsten Bücher der gesamten Schachliteratur geblieben.

Frank Müßig

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