Heimersheim II - Bodenheim II

Tabellenführer ohne Punktverlust gegen Tabellenletzten ohne Punkt – eine klare Angelegenheit, oder? Nicht so beim letzten Vorrundenspiel Heimersheim II – Bodenheim II. Doch während in der 1. Rheinhessenliga der Primus in Überzahl gegen das Schlusslicht verlor, rettete Werner Norheimer seine Heimersheimer.

Dabei hatte es sehr gut begonnen: Rainer Stork fing früh die Dame seines Gegners und stellte einen beruhigenden Vorsprung her. Jochen Thorn hegte Angriffsambitionen und auch Werner Norheimer ergatterte einen Bauern. Dann baute auch noch Thomas Klein die Führung aus. Kurioserweise hatte sein Gegenüber bis zuletzt alle acht Bauern, jedoch wäre das Endspiel mit Minusturm dennoch aussichtslos gewesen.

Anschließend wurden Spielzeit und die Gesichter der Heimersheimer immer länger. Bei Jochen folgte Abtausch auf Abtausch und dann rannte er auch noch in eine Springergabel. Die war immerhin zu entschärfen, allerdings auf Kosten des Damentauschs, wonach rein gar nichts mehr los war außer Remis. Udo Michel lehnte hingegen ein Remisangebot ab, geriet in seinem Endspiel durch zu wenig entschlossenes Vorgehen jedoch ins Hintertreffen. Timo Büdenbender wollte zu viel, wählte dafür schon im zweiten Zug die falschen Mittel und quälte sich fortan.

Der “Käptn” musste es richten – doch in einem scharfen Damen-Figuren-Endspiel beförderte er seine Dame auf a8 sprichwörtlich ins abseits. Statt 2 Mehrbauern hatte er nun 3 Bauern für eine Figur. Woher sollte der fehlende Punkt zum Sieg kommen? Über Werners Endspiel und den richtigen Plan für Schwarz diskutierten und analysierten die Schachfreunde hinterher noch lange. Sein Bodenheimer Gegner fand jedenfalls nicht den richtigen Ansatz, um Werners Freibauern zu stoppen.

Nach dem erlösenden 3,5:0,5 blieben die zwei “Sorgenkinder” übrig. Timo versuchte mit einem Qualitätsopfer vergeblich, endlich Initiative zu bekommen. Im 40. Zug war dann Endstation. Augenblicklich gab auch Udo auf: Der gegnerische Durchbruch am Königsflügel war nicht mehr aufzuhalten. So hieß es am Ende 3,5:2,5 – der knappste Sieg der Saison und ein Warnschuss für die anstehende Aufstiegsrunde.

Was unverständlich blieb: Warum hat Bodenheim II noch keinen Zähler geholt? Bei aller Heimersheimer Selbstkritik war der Auftritt der Gäste viel stärker, als es der Tabellenplatz erwarten ließ.

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