Führungswechsel bis zum Schluss / Andreas Proft am Ende Vierter 

Jens Richtscheid hat die Stadtmeisterschaft 2009 gewonnen. Nach sechs Runden lag er mit fünf Punkten einen halben Zähler vor einem Quintett und darf sich nun ein Jahr lang “Alzeyer Stadtmeister” nennen.

Bereits zu Beginn des zweiten Teils des Turniers war klar, dass es einen neuen Stadtmeister geben würde: Vorjahressieger Andreas Adam konnte, wie leider auch weitere Teilnehmer, am zweiten Turnierabend in der Alten Heimersheimer Dorfschule krankheitsbedingt nicht mehr ins Geschehen eingreifen.

Um seine Nachfolge kämpften zahlreiche Spieler, allen voran der Führende Andreas Proft, der nach einem sensationellen Auftritt in der Vorwoche mit einer weißen Weste in die letzten drei Runden ging. Im vierten Durchgang hatte er es mit dem Ersten der Setzliste, Otto Poor, zu tun. Hier verrechnete sich Routinier Poor bei einem Opfer – statt Mehrbauer ging er mit einer Minusfigur aus der Attacke. Den Vorteil ließ sich Andreas Proft nicht mehr nehmen und lag weiterhin auf Titelkurs. Eine Erklärung für seine Leistung, die bei einer DWZ-Auswertung ein Niveau von 1940 gelegen hätte, hatte der Freizeitspieler übrigens selbst nicht.

Doch ausgerechnet gegen den ehemaligen Stadtmeister Hans-Rainer Breckner riss die unglaubliche Serie. So eroberte Breckner in der Vorschlussrunde den Spitzenplatz, mit einem halben Zähler Vorsprung auf eine Dreiergruppe Proft, Richtscheid und Flato. Während sich Andreas Proft und Andreas Flato im direkten Duell die Punkte teilten und damit aus dem Titelkampf ausschieden, griff Jens Richtscheid richtig an. Mit den weißen Steinen formierte er gegen Offensivspezialist Breckner eine Angriffsstellung am Königsflügel, die schließlich zum entscheidenden Erfolg gegen seinen Alzeyer Vereinskollegen führte.

Hinter Richtscheid, der als Einziger im Turnier keine Niederlage kassierte, reihten sich gleich fünf Spieler mit 4,5 Zählern ein. Der Eisenberger Klaus Schimmelpfennig schob sich dabei dank eines Siegs über Ralph Biewer und der besten Buchholz-Wertung im Feld auf den zweiten Platz. Noch enger war die Entscheidung um den dritten Rang: Bei absoluter Gleichheit aller Wertungen verhalf der Sieg im direkten Duell Hans-Rainer Breckner zum Platz auf dem Podium, wogegen sich Andreas Proft als Vierter mit dem Preis für den besten Nicht-Vereinsspieler trösten konnte. Die ebenfalls völlig punktgleichen Otto Poor und Andreas Flato teilten sich Platz fünf, durften sich aber über den Seniorenpreis bzw. den Sieg in der Wertung bis DWZ 1700 freuen. Der Preis bis DWZ 1400 ging an Andreas Reibel, als bester Nachwuchsspieler komplettierte Philipp Meitzler nach einem überzeugenden Turnier das Feld der Preisträger.

Die kurioseste Partie des Abends spielten unterdessen Timo Büdenbender und Denis Meinhardt. Nach dem Ablauf von Meinhardts 30 Minuten Bedenkzeit reklamierte Büdenbender Gewinn nach Zeit, wurde von seinem Gegenüber aber praktisch im selben Moment mattgesetzt. Die Spieler waren nach einer Stunde hartem Kampf platt, die Umstehenden äußerten zaghaft verschiedene Meinungen und das Regelbuch entwirrte die Lage auch nicht abschließend. Da nur ein Videobeweis die Situation zweifelsfrei hätte aufklären können, einigten sich die beiden Spieler zur Freude von Turnierleiter Thomas Klein schließlich auf eine Punkteteilung. Auch insgesamt zeigte sich der Schiedsrichter bei Siegerehrung, zu der auch der Heimersheimer Ortsvorsteher Hans-Friedrich Helbig erschien, zufrieden mit dem Verlauf des Turniers.
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